#skinnytok – was steckt hinter dem Social-Media-Trend?

#skinnytok ist ein Hashtag, der zur Normalisierung von Schönheitsidealen oder sogar zur Verharmlosung von Esstörungen verwendet wird. ZEBRA klärt über den Trend auf und gibt Tipps.
Lesedauer: 2 Minuten
Icon of a Calendar
20. Mai 2025

Mit dem #skinnytok macht zurzeit auf TikTok ein schädlicher Trend die Runde. Hinter dem Hashtag verbirgt sich das sogenannte „Skinny Girl Mindset“, welches meist von weiblichen Creatorinnen propagiert wird. Dieses definiert eine magere Körperform als besonders schön. Mit Abnehmtipps und Motivationssprüchen wird versucht, dieses vermeintlich ideale Körperbild bei den Zuschauenden anzupreisen. Besonders Jugendliche sind anfällig für solche Inhalte, da sie in ihren Meinungen und Einstellungen meist noch nicht so gefestigt sind und sich daher schneller beeinflussen lassen.

Die Forschung zeigt, dass Jugendliche eine besonders vertraute Bindung zu vielen TikTokern aufbauen und auch häufig deren optisches Erscheinungsbild nachahmen. Influencer werden häufig als Vorbild wahrgenommen und ihre Motivationssprüche haben eine anziehende Wirkung. Algorithmen der Plattform verschärfen den Trend.

Dieser Trend gilt als umstritten, weil er oft Essstörungen verharmlost – mit teils gravierenden gesundheitlichen Folgen. Umso wichtiger ist es, dass sowohl Jugendliche als auch Eltern und Lehrkräfte wissen, was sie tun können:

Was Jugendliche selbst tun können:

  • Reality-Check im analogen Leben: Im echten Leben sehen die meisten Menschen gar nicht so aus wie die verzerrte Onlinedarstellung.
  • Freundlich zu sich selbst sein: Es ist wichtig, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und an der eigenen Selbstakzeptanz zu arbeiten.
  • Ggf. Social Media-Konsum reduzieren oder Pausen einlegen: Dadurch wird eine kritische und reflektierte Distanz zu Online-Inhalten aufgebaut. Hierbei können auch App-Limits helfen.
  • TikTok-Einstellungen anpassen: Empfindliche Inhalte und bestimmte Triggerwörter („ProAna“, „Abnehmen“, „Skinny“ etc.) lassen sich blockieren.

Was Eltern und Lehrkräfte tun können:

  • Dem Kind als Ansprechperson zur Seite stehen.
  • Medienkompetenz des Kindes stärken: Sprecht z.B. über Schönheitsideale, Körperbilder und Filter oder macht gemeinsam eine „Fake-vs.-Real“-Challenge mit Social-Media-Bildern.
  • Verhaltensveränderungen beobachten und ernst nehmen: Achte auf plötzliche Rückzüge, Essverhalten, übermäßigen Social-Media-Konsum oder auffällige Selbstkritik.
  • Angebote nutzen, die über Essstörungen aufklären und beratend zur Seite stehen.

Folgende Anlaufstellen bei Essstörungen können aufgesucht werden:

  • Anad unterstützt Jugendliche und Erwachsene im Fall einer Essstörung.
  • Cinderella bietet Unterstützung für Betroffene und Angehörige.

In unserer Themenwelt „Selbstgefährdung im Netz“ haben wir ebenfalls einiges zu dem Thema zusammengestellt.

Dir geht es nicht gut?

Wenn du das Gefühl hast, unter Selbstverletzung, Essstörungen, Depressionen, Sucht oder ähnlichen Problemen zu leiden, ist es wichtig und richtig, sich dabei Unterstützung zu suchen. Eine Liste mit verschiedenen Hilfs- und Seelsorgeangeboten, findest du hier. In akuten Situationen und Notfällen wende dich an die 112.

Weitere ZEBRA News