WhatsApp ist nicht mehr bloß ein reiner Messenger-Dienst, auf dem man sich in Chats austauschen kann. Mittlerweile ist es möglich (ähnlich wie auf anderen Social Media-Plattformen) Nachrichten, Fotos und Videos hochzuladen, die von vielen Leuten gesehen werden. Anders als in Chats oder Gruppen, gibt es in Kanälen keine direkte Kommunikation zwischen den Nutzenden. Die Kanalbetreibenden teilen Nachrichten und die Nutzenden können auf diese Nachrichten mit Emojis reagieren oder an Umfragen teilnehmen. In der Regel werden WhatsApp-Kanäle von Unternehmen, Organisationen oder bekannten Persönlichkeiten geführt. Aber auch Privatpersonen – darunter auch Kinder und Jugendliche - können eigene WhatsApp-Kanäle erstellen.
Datenschutz: Kinder und Jugendlich könnten private Informationen und Daten von sich und anderen teilen, ohne sich der Konsequenzen bewusst zu sein (zum Beispiel Wohnort, Name der Schule, Alter, Name des Sportvereins). Personen, die dem Kanal folgen, können dann ganz leicht herausfinden, wo das Kind wohnt oder welche Orte es in seiner Freizeit aufsucht.
Verbotene Inhalte: Auch wenn dies gegen die Richtlinien für Kanäle verstößt, könnten Kinder und Jugendliche Inhalte teilen oder angezeigt bekommen, die nicht altersgerecht sind – z. B. gewaltverherrlichende Darstellungen oder pornographische Inhalte. Dies geschieht bereits häufig in WhatsApp-Gruppen wie Klassenchats. Mehr dazu findest du hier.
Problematische Inhalte: Einige Inhalte könnten zwar den Richtlinien von WhatsApp entsprechen, aber trotzdem problematisch für Kinder und Jugendliche sein. Dazu zählen politische Inhalte, Werbung bestimmter Produkte durch Influencerinnen und Influencer oder die Vermittlung gefährlicher Körper- und Rollenbilder.
Ungewollte Kontaktaufnahme: Damit die Kanäle von Kindern und Jugendlichen auch gefunden werden, muss über andere Plattformen darauf aufmerksam gemacht werden. Das birgt die Gefahr einer ungewollten Kontaktaufnahme durch fremde Personen, zum Beispiel durch Erwachsene Cybergroomer. Mehr über Cybergrooming erfährst du hier.
Zur Info: WhatsApp ist laut den offiziellen Nutzungsbedingungen erst ab einem Alter von 13 Jahren erlaubt. Zusätzlich wird die Zustimmung der Eltern vorausgesetzt, wenn Jugendliche unter 18 Jahren die App nutzen möchten. Wenn Kinder und Jugendliche also einen WhatsApp-Kanal erstellen, liegt die letztendliche Verantwortung für den Kanal bei den Eltern als volljährige und geschäftsfähige Personen.
Wie du mit deinem Kind über seine Mediennutzung sprechen kannst, erfährst du in den folgenden Artikeln:
Wie kann man Jugendlichen Sensibilität im Umgang mit Daten vermitteln? - ZEBRA
Welche Arten gibt es mein Kind mit Medien zu erziehen? - ZEBRA
Wie kann ich mein Kind vor gefährdenden Inhalten schützen? - ZEBRA