Großeltern und Medienerziehung: was gibt’s zu beachten?

Medien sind schon lange in unserem Alltag angekommen – auch in dem von über 60-Jährigen. Die meisten Seniorinnen und Senioren verbringen regelmäßig Zeit im Internet. Trotzdem haben viele noch Schwierigkeiten damit, sich sicher im Netz zu bewegen. Dabei können gerade die Großeltern bei der Medienerziehung eine wichtige Unterstützung für Eltern sein. ZEBRA erklärt, warum das so ist und wie man Kinder gemeinsam stark fürs Netz machen kann.
Lesedauer: 2 Minuten
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26. Juni 2025

Was verrät uns die Studienlage?

Die neue SIM-Studie (kurz für: Senior*innen, Internet, Medien) hat auch in diesem Jahr die Mediennutzung von Menschen ab 60 Jahren erforscht. Deutlich wird: Auch für sie sind digitale Medien ein wichtiger Teil des Alltags geworden. Trotzdem fühlen sich nicht alle von ihnen sicher im Umgang mit dem Internet und seinen vielen Möglichkeiten und Herausforderungen. Dazu gehören z.B. Kommunikation und Unterhaltung auf der einen, aber auch die Gefahr von Falschinformationen, Betrugsmaschen oder Cybergrooming auf der anderen Seite.

Grundsätzlich ist deshalb auch für Personen über 60 Jahren Unterstützung im medialen Alltag wichtig. Hilft man Seniorinnen und Senioren dabei, den Überblick im Netz zu behalten, können sie lernen, sich zunehmend selbstbestimmt, aufgeklärt und sicher im Netz zu bewegen.

Und was hat das mit Medienerziehung zu tun?

Im Grunde ist es simpel: Wer sich selbst gut mit Medien auskennt, kann auch andere gut bei der Mediennutzung begleiten. Gerade wenn die Großeltern öfter auf die Kinder aufpassen, kann das zu einem wichtigen Thema werden.

Eine Studie aus den USA hat beispielsweise aufgezeigt, dass Kinder bei ihren Großeltern fast die Hälfte ihres Besuches mit Bildschirmmedien verbringen – und das häufig unbeaufsichtigt. Deutlich wird dabei auch: Je besser sich Großeltern mit digitalen Medien auskennen, desto eher setzen sie auf eine aktive Medienbegleitung.

Wie gelingt Medienerziehung im Team?

Jetzt muss man also nicht nur die Kinder, sondern auch noch die eigenen Eltern online begleiten? Das klingt erstmal anstrengend. Trotzdem kann es für alle Beteiligten langfristig sehr wertvoll sein, auch die Großeltern in ihrem Medienverständnis zu unterstützen. Mit folgenden Punkten kann die Medienerziehung im Team gelingen:

  • Gemeinsam informieren: Sich gemeinsam über Risiken im Netz zu informieren , kann dabei helfen, dass alle ein gemeinsames Verständnis zu wichtigen Themen entwickeln.
  • Über Medien sprechen: Mehr über die Interessen, Vorlieben und üblichen Online-Aktivitäten des Kindes zu erfahren, kann Kindern und Großeltern dabei helfen, diese Inhalte besser einzuschätzen und einen geeigneten Umgang damit zu finden.
  • Frühzeitig gemeinsame Absprachen treffen: Am besten bespricht man schon früh mit den Großeltern wichtige Punkte zum Thema Medienerziehung. Was darf das Kind wie lange? Womit kommt es schon gut zurecht? Was sollte es nicht allein tun? Und was ist uns bei der Mediennutzung des Kindes wichtig? Das kann spätere Unsicherheiten und Konflikte vermeiden.
  • Kompromisse finden und Grenzen setzen: Man wird sich bei der Medienerziehung nicht immer einig sein und das ist ganz normal. Trotzdem ist es wichtig, sich gegenseitig zuzuhören und gemeinsam nach Kompromissen zu suchen. Gleichzeitig sollten aber auch Grenzen klar kommuniziert werden. Sollte es doch mal zum Streit kommen, gilt: durchatmen. Auch die Großeltern wollen das Beste fürs Kind. Bestenfalls löst man Konflikte dann also liebe- und verständnisvoll.

Mehr dazu, wie Medienerziehung gelingen kann, haben wir hier zusammengefasst:

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