In-App-Käufe sind längst Alltag und Unternehmen setzen immer stärker darauf, das Einkaufserlebnis in digitale Welten zu verlagern. Auch große soziale Netzwerke machen Einkaufen zum Erlebnis. Besonders bekannt aus den USA, Großbritannien und Asien ist der TikTok Shop, welcher nun auch in Deutschland verfügbar ist. Dort können direkt in der App Produkte entdeckt und gekauft werden, ohne TikTok zu verlassen: in kurzen Videos, Livestreams, über „Shop“-Tabs oder eigene Markenprofile. Das Sortiment umfasst Mode, Technik, Beauty-Produkte oder auch Süßigkeiten.
Aber was sind eigentlich In-App-Käufe? Du kaufst hierbei direkt innerhalb einer App. Besonders gängig sind diese Angebote in Spielen wie „Candy Crush“ oder „Clash of Clans“, wo Pop-Ups dazu raten, für Vorteile wie zum Beispiel Spiele-Items, neue Level, Abonnements oder besondere Ausstattung echtes Geld zu investieren. Bezahlt wird meist per hinterlegter Zahlungsmethode im App Store (Apple oder Google), zum Beispiel Kreditkarte, PayPal, Prepaid-Karte oder Handyrechnung.
Ein Fall machte Schlagzeilen, als ein siebenjähriger Junge unbeobachtet über 2.000 Euro für In-App-Käufe ausgab, weil die Kreditkarte der Mutter hinterlegt war.
Gut zu wissen: Kinder unter sieben Jahren gelten in der Regel als nicht geschäftsfähig, das heißt, bei ihnen sind Einkäufe rechtlich unwirksam. Bei Minderjährigen unter 18 braucht es in der Regel die Zustimmung der Erziehungsberechtigten. Der sogenannte „Taschengeldparagraph“ erlaubt zwar kleinere, sofort bezahlte Käufe, greift aber bei In-App-Käufen meist nicht, weil die Summen oft höher sind oder wiederholt ausgegeben werden.
Viele Games arbeiten mit Belohnungssystemen, speziellen Kaufangeboten, die wie ein Teil des Spiels aussehen und überraschenden Extras: Lootboxen, also virtuelle Kisten mit zufälligen Inhalten, wirken ähnlich wie Glücksspiel und sind besonders umstritten. Durch die häufigen Werbeeinblendungen oder „Lockangebote“ kann das Einschätzen echter Kosten für Kinder schwer werden.
In-App-Käufe können für Kinder schnell zur Kostenfalle werden. Umso wichtiger ist es, dass du klare Regeln mit deinem Kind vereinbarst und ergänzend technische Schutzmöglichkeiten zu nutzt. Die folgenden Tipps helfen dabei:
1. Mit Kindern über In-App-Käufe sprechen
Erkläre deinem Kind, was In-App-Käufe sind, wie viel echtes Geld dahintersteckt und warum es wichtig ist, immer erst zu fragen.
2. Technische Einstellungen nutzen
Je nach Betriebssystem gibt es verschiedene Möglichkeiten, um Käufe zu kontrollieren oder zu verhindern:
Android (Google Play Store):
iOS (Apple-Geräte):
3. Eigene Kinderkonten statt Elternkonten nutzen
Kinder sollten möglichst ein separates Kinderkonto verwenden und nicht das Konto der Eltern mit hinterlegten Zahlungsdaten.
4. Zahlungsdaten schützen
5. Apps bewusst auswählen und regelmäßig prüfen
6. Bildschirmzeit und Nutzungsverhalten im Blick behalten
Vereinbart klare Regeln, wie und wann Apps genutzt werden dürfen. Dabei kann der Mediennutzungsvertrag helfen, der genau solche Regeln individuell für beide Seiten festhält: www.mediennutzungsvertrag.de.
Das Kind ist schon auf TikTok unterwegs? Weitere Tipps und Infos zum TikTok Shop gibt es hier:
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